Lyss 1977
Lyss 1977 «Verkehrskreuz im Seeland»: Das ist die gebräuchlichste Bezeichnung für unser Dorf. Die Autoschlangen auf den Hauptstrassen Bern-Biel und Lausanne-Solothurn, die fast pausenlos verkehrenden Eisenbahnzüge, die zahlreichen Postautos, die den Anschluss an den Eisenbahnverkehr sicherstellen - sie alle unterstreichen die Bedeutung des Verkehrsknotenpunktes Lyss.
Lyss 1977 - zentraler Industrieort der seeländischen Landschaft, der von Fachleuten als «Modell einer gezielten Industrialisierung» bezeichnet wird. Zahlreiche neue Industriebauten, in einer grosszügig erschlossenen Industriezone liegend, legen Zeugnis ab von der gezielten Industrialisierungspolitik der Gemeindebehörden in den letzten Jahrzehnten.
Lyss 1977 - weder Dorf noch Stadt. Alt und neu stehen oftmals in hartem Kontrast zueinander. Beton und Glas wetteifern mit Riegbau, Jugendstil und bäuerlicher Tradition. Bauernhäuser im Dorf dienen bestenfalls noch als Wohnbauten. Auf bewirtschaftete Bauerngüter trifft man nur noch am Rande des Dorfes.
Lyss 1977 - aufgeschlossenes Zentrum einer fruchtbaren und vielseitigen Landschaft, das auf die umliegenden Ortschaften attraktiv wirkt, wenn sinnvolle Planung ein menschengerechtes Zukunftsbild des Dorfes schafft.
Lyss heute - Dorf ohne grosse historische Vergangenheit und ohne Brauchtum. Ein geschichtlich begründetes Ortsbewusstsein fehlt weitgehend. Die mobile Gesellschaft prägt das Dorf; Verwurzelung in diesem Dorf muss immer wieder angestrebt werden.
Max Gribi