der Wechsel

mit der Französischen Revolution vom 14.Juli 1789 und den Schlagworten "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit " fand auch für die Schweiz ein Anfang statt. Der Franzoseneinfall beendet in der schweizerischen Geschichtsschreibung traditionell die Ära des Ancien Régime bzw. der Alten Eidgenossenschaft und leitet die Helvetik ein. (Franzoseneinfall - Wikipedia)

Dieser Wechsel bedeute unter anderem auch - Chorgerichte wurden aufgehoben - die Trennung Staat und Kirche.

1798 mit dem Einbruch der Franzosen wirkte sich das Ganze auch in Lyss aus. Plötzlich erschienen eine Menge neuer Begriffe und Bezeichnungen. Der "Stand" Bern wurde zum "Canton" Bern in der helvetischen Republik umgetauft, an Stelle des Chorgerichts kam die Munizipalität, der Chorrichter wurde ein Munizipaler, der Landvogt ein Oberamtmann.

Man sprach vom "Obersten Gerichtshof" (Cour suprême de justice), dem "Districtgericht" Zollikofen, dem Munizipalweibel und Munizipalprokurator, von dem Justiz-Minister des Innern und aus dem "Meyer" wurde ein Präsident, aus der Sitzung eine Session. Hier möge noch eine weitere Auswahl solcher Begriffe folgen, die diese ekelhafte Nachäfferei des französischen "Revolutionssegens" darstellt:
Consistoriale Parteien, Criminalprozedur, conumaciert, Duplic, Replic, Deposition, Criminalsentenz, Campement, Emolumente, Expressen, Extracten, Apellation, Assessoren, Clienten, Chicane, Consideration; und an Stelle der alten Grussformen schloss man die Briefe mit "Republikanischem Gruss" und mit "Gruss und Bruderliebe".

Wie weit diese "Bruderliebe" recihte, erlebte die Eidgenossenschaft zur Genüge in den napoleonischen Kreigswirren, wo sich schliesslich auch russische,österrecihische und französische Heere auf Schweizerboden bekämpften, bis endlich auf dem Wienerkongress 1815 die "immerwährende Neutralität der Schweiz und Unverletzlichkeit ihrer Gebiete" Tatsache wurden.

Möge das Schweizervolk sich so verhalten und darüber wachen, dass diese Neutralität und Unverletzlichkeit bis in die fernste Zukunft fortdauern!