von einem Gespenst
Von einem Gespenst bis zur Heirat ohne Kirchgang «Chorgricht ghaltten unnd sind bschickt worden folgende personen:
Am 29. Jun. 1634 Hans Wysshaar, der Jung, Wegen dass er uff der gassen ein gschrey gmacht, wie er näehtlicher wyl ein gspenst, zweyen schwarzen schwynen glych, nit Wyt vom nüwen pfrundhuss gesächen, und diewyl er dessin bekantlich, ist er vermant worden, morgens und abens sich Gott zu befelchen und das gsicht zu verschwygen.
Am 5. Octobris 1634 Hans Luder, der fehr (Fährmann), wegen dass er ettliche mal, wenn er die lütt über das Wasser füren sol, gar unlydig ist, flueht und schweert, das dann ein Ursach, dass die von Weerd unnd Worben zun zytten die predigen versumen unnd dann wol so bald von syner gottlosigckeit wegen in gfahr und sorg ires lybs und läbens kommen. Ist desswegen zur gedult, gottsforcht vermant, unnd um 5 schilling erkennt worden.
Am 15. February 1635 Meyer Riss Daniels, Statthalter Möris, des Müller Housis und Adam Möris knecht, des Kilchmeyers Paradyss, Bendicht Moser, unnd Bartli Bürgis Hans sollen ein yeder, wegen dass sy die Jungfrouwen an der Jungen fassnacht gebadet, die buss unnd dem Chorgricht 5 schilling erlegen. Wann es aber sach Wäre, dass sy der Hr. Vogt die buss erliesse, dass ein yeder 10 schilling gäben sölle. Am 26.tag Aprellen 1635 Barbli Wysshaar unnd Verena Struch von tanzens Wägen, dessin sy aber gelougnet. Ist yetliche um 5 schilling erkennt und darby inen getröwet worden, wenn es sich hernach erfunde, dass sy getanzt hätten, sy mit gfangenschafft unnd zwyfacher buss sölten gestrafft werden.
Am 26. tag Aprellen 1635 Hans Wysshaar, der Jung, unnd ein Wältschen man von Bläntsch. Gibt ein yeder wegen begangener unzucht 2 pfund und dem Herren Vogt die buss. Dem Wysshaar, wyl er nit mehr gält ghan, ist 6 bazen nachglassen und gschenckt worden. (Hiezu folgende Erläuterung: <<unzucht›› bedeutete damals «erbrachen››. Wein wurde als eine Gabe Gottes betrachtet. Erbrechen war eine Schändung dieser Kostbarkeit und deshalb streng bestraft.)
Am 24. tag May 1635 in bysyn dess Herren Geörg Kochs, Vogts zu Aarberg: Bendícht Häni von Suberg, wegen dass er sich mit Verena Brattschi von Orbont in unkünschheit unnd hurey yrıglassen, davon sy schwanger worden. Sol von desswägen fünf tag unnd so vil nächt in die gfangenschafft gen Arberg, unnd dem Chorgricht 1 guldin erleggen.
Am 20. Jan. 1639 Elsi Gutmann oder Wyss Elsi, Wegen dass es sich mit einem Jüngling verehelichet, unnd aber nit z'kilchen gangen, sonderen einanderen nachschlüffen, unnd dass es myn frouwe verschreyt unnd mir die dienst abwendíg macht. Sol desswegen dem Chorgricht 10 schilling legen unnd den kilchgang mit dem Jüngling Verzügen (vollziehen).